Educational Journey vom 08.06.- 20.06.
Anlässlich des zwanzigjährigen Jubiläums der Schulpartnerschaft konnten wir den nepalesischen Schülern aus unserem Partnerdorf Gati und Dandakateri eine ganz besondere Bildungsreise ermöglichen. Somit hatten die Kinder die Möglichkeit eine neue Kultur kennenzulernen, Freundschaften zu knüpfen und über sich hinaus zu wachsen.
Ablauf des Besuches
Am 08. Juni landete eine kleine Gruppe von sechs Schülern, Punam, Purnima, Ajit, Sujal, Roshan und Rojan, zusammen mit unserem Projektkoordinator, Nima Tshering Lama aus Nepal, in Deutschland. Gegen 14.00 Uhr nahmen Herr Schmuck und unser Projektkoordinator Steffen Judersleben unsere Gäste aus Nepal am Berliner Flughafen in Empfang. Bereits die Fahrt nach Freiberg war ein Erlebnis. Es gab viele Eindrücke zu verarbeiten, von dem deutschen Straßensystem mit geregelter Verkehrsordnung über Spielplätze an Autobahnraststätten bis hin zu der Anschnallpflicht und zahlreichen Technik im Auto.
Für die ersten zwei Tage hieß es sich zunächst einmal an die deutsche Küche zu gewöhnen, einander kennenzulernen und Freiberg mit seinen markanten Sehenswürdigkeiten zu entdecken. Im Pi Haus wurde gemeinsam gekocht und gespielt. Die eineinhalb Wochen waren umfangreich geplant, sodass die Schüler sehr viel lernten und erlebten. Für die nepalesischen Schüler gab es dabei eine Menge Neues zu entdecken, das erste Mal zu Fliegen, Zug zu fahren, aber auch Sprudelwasser, Türschlösser und das Stadtbild faszinierte und erstaunte sie gleichermaßen.
An mehreren Tagen besuchten die nepalesischen Schüler verschiedene Schulen und Kindergärten in der Region Freibergs. In den Schulen angekommen führten sie ein kleines kulturelles Programm auf. In diesem Programm zeigten sie verschiedene traditionelle Tänze und stellten Trachten aus unterschiedlichen Regionen Nepals vor. Des Weiteren war bei Spiel und Spaß ein Austausch zwischen den nepalesischen und deutschen Schülern möglich.
Aufgeteilt auf drei Schwimmstunden erlernten unsere Gastschüler und Nima die Kunst des Schwimmens. Mit guter Laune, viel Spaß und Motivation freuten sich die Schüler immer wieder auf die Schwimmstunden. Aufgrund der hohen Lernbereitschaft gelang es Ajit aus Dandakateri das Seepferdchen zu absolvieren, auch wenn der Schwimmkurs nur drei Stunden umfasste.
Ihre Kreativität konnten die Kinder in einem kleinen Kunstprojekt bei Frau Fenzel ausleben. Sie bearbeiteten Specksteine, Muster und Herzen wurden zu kleinen persönlichen Kettenanhängern. Anschließend besuchten wir das Bergstadtfest, welches durch einen glücklichen Zufall genau zu der Zeit unseres Austausches stattfand, so hatten wir die Gelegenheit unseren Gästen die europäische Art Feste zu feiern beizubringen. Die vier Jungs schienen sehr begeistert von den zahlreichen Tattooständen, auch den kleinen Klebetattoos. Besonders begeistert waren sie von den vielen Attraktion auf dem Rummel, unteranderem dem Riesenrad und der Berg-und-Tal-Fahrt.
Herr Schmucks Familie gab uns und unseren Gästen, bei einem Besuch in Seiffen, einen Einblick in die erzgebirgische Handwerkskunst und Spielzeugherstellung. Auch hier konnten sie ihre Kreativität ausleben und ihre eigenen kleinen Souvenire selber drechseln. Über den Murmelbahnrundgang ging es direkt zur Sommerrodelbahn, bei welcher wir kein Ende fanden und schließlich den Tag ausklingen ließen.
Ein Besuch in Dresden durfte natürlich auch nicht fehlen. Nach einer kleinen Stadtrundfahrt, besuchten wir zudem noch den Zoo. Raubkatzen, Pinguine und das Faultier brachten den Kindern unglaublich viel Freude.
Am Familientag besuchten wir gemeinsam den Alpakahof in Kleinbobritzsch. Die Alpakawanderung, das Picknick in Mitten der 50 Alpakas und die abendliche Fütterung waren das Highlight des Tages.
Des Weiteren bestiegen unsere Gastschüler den Freiberger Petriturm, machten eine kleine Wandertour durch die Sächsische Schweiz und besuchten den Sonnenlandpark.
Der Besuch in Freiberg wurde durch eine gemeinsame Abschlussfeier auf Steffens Hof abgerundet. Gemeinsames Grillen, Tanzen und ein umfangreiches kulturelles Programm der nepalesischen Gastschüler krönten den Abend. Schweren Herzens mussten wir uns wieder von unseren kleinen Schützlingen trennen, einige unserer Schüler können sich auf ein Wiedersehen in Nepal im Herbst freuen. Bis dahin.
Gastfamilien
Da wir jedes Jahr während unserer Nepalreise so offen und herzlich in den Gastfamilien empfangen werden, wollten wir diese Liebenswertigkeit gern erwidern und haben mit Freude die Gastschüler bei uns zu Hause aufgenommen. Nach den gemeinsamen Attraktionen und Ausflügen wurde zuhause bei der Fußball EM mitgefiebert, Tischtennis gespielt und genäht. Für alle Beteiligten waren es sicherlich erlebnisreiche, wie auch anstrengende Tage, die noch lange in Erinnerung bleiben werden. Dinge, die uns bis dahin als selbstverständlich erschienen, unsere Gewohnheiten, wie die Nutzung von elektrischen Geräten beim Kochen, oder auch der einfache Zugriff auf warmes, fließendes Wasser lernten wir dadurch mehr wertzuschätzen.
Was wir aus der Reise mitnehmen
Auch für die Schüler der Schülerfirma Namaste-Nepal, die nicht an der diesjährigen Nepalreise teilnehmen können, war es eine großartige Chance die Kinder aus Nepal kennenzulernen und so auch für ihre Arbeit belohnt zu werden. Der Austausch von nepalesischen und deutschen Begriffen, sowie Tänzen, Musik und Spielen bereicherte sowohl uns als auch unsere Gäste.
Wieder einmal wird allen Mitwirkenden der Schülerfirma bewusst, wofür unsere Arbeit steht. Seit dem letzten Besuch vor 10 Jahren hat sich viel getan, die Bildungssituation, sowie die Englischkenntnisse, insgesamt der Austausch hat sich extrem verbessert. Gemeinsam treten wir ein für Bildung, für Chancengleichheit, für Menschen, wie Roshan, Sujal, Rojan, Ajit, Purnima, Punam und so viele viele weitere. Diese jungen, motivierten, lernwilligen, lebensfrohen und herzlichen Menschen, haben es genauso verdient, zu lernen, sich auszuleben und glücklich zu sein.
Werden auch Sie wieder Teil unseres Projektes und kommen Sie zum 20. Nepallauf. Jede Runde ermöglicht es uns weiter voranzukommen, sodass genau diese Grundsätze eines Tages fester Bestandteil in Gati und Umgebung sein werden.
Vielen Dank an alle Mitwirkenden, die diese unvergessliche Reise ermöglichten.
Namaste!
Von Clara Hertzsch und Fabienne Schletzke